Die Geschichte der Uttumer Mühle

 

Nach Aktennotiz wurde die Mühle um 1700 als herrschaftliche Mühle erwähnt. Das Recht Mühlen zu bauen oder Mühlenkonzessionen zu erteilen stand allein der Landesobrigkeit zu. Aus dem Jahre 1728 ist noch ein Edikt bekannt, dass den Uttumern verbindet ihr Korn in Emden oder im Jennelt mahlen zu lassen. Drei Generationen lang gehörte sie der Familie Heddinga.

 

Nach dem im Greetmer Amt vorhandenem Windmühlverzeichnis aus dem Jahre 1820 handelte es sich um eine königliche Mühle die dem Andreas J. Schmidt auf Erbpacht gehörte. Die Ständer und Mahlmühle besaß einen Mahlgang rheinischer Steine mit einem Durchmesser von fünf Fuß und zweieinhalb Zoll. Der liegende Stein war 16 Zoll, der laufende 10 Zoll hoch. Die Länge der Mühlenflucht (Flügellänge) betrug 70 Fuß (1 Fuß = 0,292 m; 1 Zoll = 2,4 cm).

 

Laut Stein oberhalb der Eingangstür ist die Mühle nach dem heutigen Stand 1856 neu errichtet worden. Besitzer war Peter Fokken Neelen.

 

1903 kaufte Franz Heddinga die Mühle, der 1910 einen Benzin- und Elektromotor einbaute. Der Sohn Andreas führte sie 1930 weiter. Mit einem Gleichstrommotor konnte sogar schon danach mit Windkraft Strom erzeugt werden.

 

Im Jahre 1970 blieb die Mühle schließlich für immer stehen. 1979 kaufte Hans-Jürgen Kleinsteuber die Mühle und rettete sie buchstäblich im letzten Moment vor dem Abbruch. Herr Schwarz kaufte die Mühle 1994 und konnte aus finanziellen Gründen nicht viel für die Erhaltung tun. Am 16. Juni 2003 ersteigerte Wilhelm Ernst die „Alte Uttumer Mühle“ und begann sofort mit der Sanierung.

 

Zuerst musste die Galerie erneuert werden, anschließend wurde das Reetdach zum Teil erneuert. Ca. 1 Tonne (20 Zentner) Vogelkot wurde aus der Mühle entfernt. Die Wetterseite musste neu mit Muschelkalk gefugt und Fenster und Türen erneuert werden. Der Garten glich einer Unkraut und Holunder Plantage. Die Rodung und Abfuhr erforderte ca. 20 LKW´s. Am 14.08.2004 wurde die Restaurierung abgeschlossen und mit einem Umtrunk begossen.

 

Nach dem Tod von Wilhelm Ernst im Jahre 2010 blieb die Mühle weiterhin im Familienbesitz.